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1996-09-10
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Kapitel Fünf: Bedienung
5.1 Die Benutzung von Directory Opus 5
Dieser Abschnitt gibt Ihnen eine kurze Einführung in Directory Opus 5. Es
beschreibt die Operationen des Programms, wenn Sie die Standardeinstellungen
verwenden. Andere Konfigurationsoptionen werden in späteren Kapiteln
beschrieben.
5.2 Abbruch von Operationen
Bevor Sie Opus 5 benutzen, sollten Sie wissen, wie man eine gestartete Aktion
abbricht. Die meisten Aktionen können nach ihrer Aktivierung noch abgebrochen
werden. Dies kann z.B. recht nützlich sein, wenn Sie gerade aus Versehen Ihre
komplette Festplatte löschen.
Um eine Operation abzubrechen, wählen Sie den "Abbruch"-Knopf, der im
Dateilister erscheint. Seien Sie nicht beunruhigt, wenn die Operation nicht
augenblicklich abgebrochen wird. Einige Operationen, wie Kopieren, müssen erst
die Arbeit an der Datei, mit der sie gerade beschäftigt sind, zu Ende führen,
bevor sie abbrechen können.
Abb.: Abbruchmöglichkeit während einer Dateioperation.
Da Directory Opus 5 das Multitasking des Amiga stark ausnutzt, wird oft die von
Ihnen gewünschte Operation an ein anderes Programm übergeben. Die gewählte
Operation kann sich auch auf mehrere interne Prozesse von Opus 5 verteilen.
Wenn Sie z.B. ein Archiv dekomprimieren wollen, dann wird Opus 5 diese Aufgabe
z.B. an den Dearchiver, z.B. LHA, mitsamt allen nötigen Parametern übergeben.
Nach dieser Befehlsübergabe wird Opus 5 wieder völlig frei von dieser Aufgabe
sein. Wenn Sie jetzt dieses Dekomprimieren abbrechen wollen, dann müssen Sie
das Programm "LHA" stoppen und nicht Opus 5.
5.3 Die kontextsensitive Hilfsfunktion
Directory Opus 5 bietet Ihnen eine sehr leistungsfähige, kontextsensitive
Hilfsfunktion. Bewegen Sie einfach den Mauspfeil über ein Objekt im aktuellen
Fenster und drücken Sie dann die Taste "Help". Dadurch wird nach diesem Objekt
im "AmigaGuide"-basierten Hilfssystem gesucht und alle gefundenen Informationen
über diesen Knopf, dieses Kommando oder dieses Objekt, auf das Ihr Mauspfeil
weist, werden angezeigt.
Wenn der Mauspfeil über einem benutzerdefinierten Knopf ist, wird die
Hilfsfunktion Informationen über den ersten Befehl, der diesem Knopf zugewiesen
ist, anzeigen. Natürlich kann Opus 5 nur Informationen über seine eigenen
internen Kommandos anzeigen. Es kann keine Informationen über Skriptdateien
oder AmigaDOS-Programme anzeigen.
Abb.: Übersicht über die internen Befehle in der Hilfsfunktion.
5.4 Die Komponenten von Opus 5
Wie schon in der Einleitung besprochen, besteht Directory Opus 5 aus einer
Anzahl eigenständig ablaufender Programme; eigenständige Prozesse, die
zueinander in Beziehung gesetzt sind und die, wenn notwendig, miteinander
kommunizieren.
Der Hauptprozeß des Opus 5-Systems ist das Basisfenster, auch Opus 5
Hauptfenster genannt.Dies bietet eine beliebige Anzahl der folgenden Objekte:
- Fenster, die Dateien und Verzeichnisse anzeigen, sog. Dateilister.
- Fenster, die benutzerdefinierte Knöpfe enthalten, sog. Knopfbänke.
- Fenster, die Funktionen wie "Formatieren" oder "Kopieren" beinhalten.
- Fenster, die es Ihnen erlauben, die Konfiguration und andere Parameter
des Opus 5-Systems bei Bedarf zu verändern.
Dies scheint auf den ersten Blick vielleicht etwas kompliziert, ist in der
Praxis aber sehr einfach einzusetzen ! Es ist ein praktikabler Weg, der es
Ihnen erlaubt, unter Berücksichtigung der speziellen Fähigkeiten des Amiga,
mehrere Dinge gleichzeitig ablaufen zu lassen, wenn Sie das wünschen. Sie
werden von der Flexibilität und der einfachen Benutzung der leistungsstarken
Funktionen begeistert sein.
5.5 Das Opus 5-Hauptfenster
Wenn Opus 5 gestartet wird, öffnet es zuerst das Hauptfenster. Von diesem
Fenster aus kann auf alle grundlegenden Funktionen von Opus 5 zugegriffen
werden.
Dieses Fenster, und der dahinter verborgene Programmprozeß, bieten Ihnen
dieselbe Funktionalität wie die Workbench. Dies wurde ja auch schon kurz
erwähnt im Abschnitt über Opus 5 als Workbenchersatz, wo Sie erfahren haben,
daß es mit Opus nicht länger notwendig ist, die Workbench überhaupt laufen zu
lassen und wie wie man das Opus 5-Hauptfenster als Ersatz für die Workbench
einsetzt.
Wie die Workbench zeigt das Hauptfenster die Piktogramme der verfügbaren
Geräte. Und wie auch auf der Workbench können Sie hier die Piktogramme Ihrer
bevorzugten Programme, Verzeichnisse und Dateien auslagern.
Sie können bei Opus 5 wählen, ob es einen eigenen öffentlichen Bildschirm
öffnet oder ob es auf der Workbench oder einem beliebigen im System
vorhandenen, öffentlichen Bildschirm erscheinen soll. Sie können, wie schon
besprochen, auch das Opus 5-Hauptfenster als Ersatz für die Workbench
verwenden.
5.5.1 Programmapplikationspiktogramme (AppIcons)
Opus kann die AppIcons, die einige Programme auf der Workbench z.B. zur
Übergabe von Parametern öffnen, ebenfalls anzeigen. Diese Fähigkeit wird von
einem Schalter in den Umgebungseinstellungen kontrolliert (diese werden später
noch ausführlich besprochen). Wenn Sie diesen Schalter aktivieren, wird Opus
die Ereignisse vom Betriebssystem registrieren, wann immer ein Programm
versucht, solche Piktogramme zur Workbench hinzuzufügen. übergeben. Opus 5 ist
nun in der Lage, dieses "AppIcon" abzufangen und auf seiner Benutzeroberfläche
auch darzustellen.
5.5.2 Anwahl von Piktogrammen
Um ein Piktogramm, das im Hauptfenster dargestellt wird, zu aktivieren, müssen
Sie es lediglich mit einem Doppelklick öffnen. Dadurch wird ein Dateilister
geöffnet und der Inhalt dieses Gerätes wird in ihm dargestellt.
Alternativ zur Maussteuerung können Sie die Tastatur zur Anwahl und Aktivierung
von Dateien und Verzeichnissen nutzen:
- Die "SPACE"-Taste schaltet zwischen Tastaturmodus und Mausmodus um
- Die Pfeiltasten dienen zur Bewegung der Auswahlmarke
- Die "RETURN"-Taste dient zur Anwahl.
5.5.3 Piktogramme auslagern
Wenn Sie die Piktogramme von Dateien, Programmen oder Verzeichnissen auslagern
wollen, müssen Sie lediglich das Piktogramm anwählen und "Auslagern" aus dem
Piktogramme-Menü anwählen. Oder aber Sie wählen "Auslagern" aus dem mit der
rechten Maustaste aktivierbaren Popup-Menü des Piktogramms. Sie können aber
auch ein Piktogramm einfach mittels Nehmen & Ablegen direkt aus dem Dateilister
auf das Hauptfenster von Opus befördern. Ausgelagerte Piktogramme besitzen
einen kleinen, aufgesetzten Pfeil in der linken, unteren Ecke, um ihren Status
anzuzeigen. Um Piktogramme wieder aus dem Hauptfenster zu entfernen, wählen Sie
sie einfach an und wählen dann "Zurücklegen" aus dem Piktogramme-Menü oder aus
dem Popup-Menü der Piktogramme.
Anders als auf der Workbench sind ausgelagerte Piktogramme gleichzeitig immer
noch in ihrem Originalverzeichnis sichtbar.
5.6 Piktogramm Popup-Menüs
Jedes Piktogramm, das auf dem Hauptfenster von Opus angezeigt wird, hat ein
spezielles, eigenes, Popup-Menü, das durch Anwahl der rechten Maustaste über
dem Piktogramm aktiviert wird. Diese Menüs beinhalten, in Abhängigkeit von dem
Piktogramm, zu dem sie gehören (Disk, Schublade, Gruppe, Ausgelagertes), eine
Auswahl spezifischer Befehle. Diese Popup-Menüs sind auch verfügbar bei
Piktogrammen in Dateilistern, die in den Darstellungsmodi Piktogramm oder
Piktogramm Plus operieren. Die Popup-Menüs können, wenn Sie dies wünschen, auch
im Textmodus dargestellt werden.
Tatsächlich sind diese Popup-Menüs dateitypspezifisch und werden vom
Dateityperkennungssystem von Opus gesteuert. Von den Dateitypen aus können Sie
ganz einfach neue Menüfunktionen in Abhängigkeit vom Dateityp hinzufügen. Z.B.
könnten Sie, wie abgebildet, spezielle Menüs zu LHA-komprimierten Dateien
hinzufügen.
Abb.: Dateitypspezifische Popup-Menüs.
5.7 Programmgruppen
Das Opus 5-Konzept der Programmgruppen ist auf dem Amiga einzigartig. Anstatt
alle Ihre bevorzugten Programme auf das Hauptfenster auszulagern, bietet Ihnen
Opus 5 eine einfache Möglichkeit, Ihre Programme durch die Bildung von Gruppen
zu organisieren. In einem Gruppenverzeichnis können Sie Ihre bevorzugten
Programme ablegen und direkt von dort aus starten, egal wo die Datei sich
tatsächlich auf der Festplatte befindet.
Sie könnten z.B. eine Gruppe namens "Grafik" bilden und dort alle
Grafikprogramme wie DPaint, Brilliance oder Photogenics ablegen. Als weiteres
Beispiel könnten Sie eine oder mehrere weitere Gruppen anlegen, um z.B. alle
Ihre Internetanwendungen dort gruppieren. Eine Gruppe namens "Net" könnte alle
Referenzapplikationen, wie z.B. AmiTCP enthalten, eine andere namens "WWW"
könnte die von Ihnen genutzten Web-Browser beinhalten und eine weitere Gruppe
könnte Ihre Mailprogramme, wie z.B. Thor und andere Internetutilities
enthalten.
Anstatt nun überall auf der ganzen Festplatte nach jedem einzelnen Programm zu
suchen, brauchen Sie nur noch z.B. die "Net"-Gruppe zu öffnen und dort mit
einem Doppelklick das gewünschte Programm, z.B. Ihren Internetzugang oder einen
Browser, zu starten.
Um ein Programm in einem Gruppenverzeichnis unterzubringen, öffnen Sie einen
Dateilister, der das dort abzulegende Programm enthält und ziehen Sie das
Programm einfach mittels "Nehmen & Ablegen" in die Programmgruppe hinüber.
Aus Gründen der Effektivität kopiert Opus nicht das ganze Programm oder das
Piktogramm in das Gruppenverzeichnis, sondern nur eine Referenz auf das
benötigte Piktogramm. Wenn Sie also ein Piktogramm in einer Gruppe bearbeiten,
dann bearbeiten Sie immer das originale Piktogramm. Wenn Sie also einen
Doppelklick auf ein Piktogramm in einer Gruppe ausführen, so führen Sie diesen
Doppelklick tatsächlich immer auf dem originalen Piktogramm aus.
Nicht alles kann in einem Gruppenverzeichnis abgelegt werden. Wenn eine Datei
kein Piktogramm vom Typ "Werkzeug" oder "Projekt" hat, kann sie nicht in einem
Gruppenverzeichnis abgelegt werden. Auch andere Verzeichnisse können nicht in
einem Gruppenverzeichnis plaziert werden !
5.8 Menüs
Zugriff auf die Opus 5-Hauptfunktionen erhalten Sie über die globalen Menüs des
Hauptfensters. Lesen Sie hierzu auch Das globalen Hauptmenü im Kapitel Sechs.
5.9 Die Opus 5-Dateilister
Das Zentrum des Opus 5-Systems ist der Dateilister. Jeder Dateilister ist ein
unabhängiger Prozeß mit einem eigenen Ausgabefenster. Sie können gleichzeitig
soviele Dateilister öffnen, wie Sie es wünschen. Häufig wird es nötig sein,
zwei oder mehr Fenster zugleich geöffnet zu haben, um z.B. Dateien zwischen
zwei Verzeichnissen zu kopieren. Wenn Sie allerdings nur einen Text oder eine
Grafik anzeigen lassen wollen, reicht es, nur einen Dateilister geöffnet zu
haben.
Viele der Funktionen der Dateilisteranzeige, wie z.B. die Statusanzeige und die
Anzeigefarben, können nach Ihren Wünschen angepasst werden. Sehen Sie dazu den
Abschnitt über das 'Listerformat' und die 'Listeroptionen' im Kapitel über die
Umgebung.
Die Opus 5-Dateilister können ihren Inhalt auf drei Arten präsentieren:
Im Text-, im Piktogramm- und im Piktogramm Plus-Modus.
Abb.: Dasselbe Verzeichnis in allen drei Modi (hier Textmodus)
Abb.: Dasselbe Verzeichnis in allen drei Modi (hier Piktogrammodus)
Abb.: Dasselbe Verzeichnis in allen drei Modi (hier Piktogramm Plus-Modus)
5.10 Dateilister im Textmodus
Wir werden uns zuerst mit dem Textmodus beschäftigen, da dies der
leistungsfähigere Modus ist. In diesem Modus bekommen Sie wesentlich mehr
Informationen zu den Dateien und Verzeichnissen angezeigt und haben mehr
Befehle zur einfachen Dateimanipulation zur Verfügung.
Im Textmodus bieten die Dateilisterfenster die nun im einzelnen beschriebenen
Möglichkeiten.
5.10.1 Titelzeile
Die Titelzeile bestimmt den Kopf des Dateilisters. Sie wird benutzt zur Anzeige
des Status oder von Fehlermeldungen. Üblicherweise sehen Sie hier den
Gerätenamen, das aktuelle Verzeichnis und den freien Speicherplatz auf diesem
Gerät.
Wie bei jedem Fenster auf dem Amiga ist auch hier die Titelzeile bei
aktiviertem Fenster hervorgehoben.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, was Directory Opus 5 gerade macht, kann es
Ihnen weiterhelfen, wenn Sie einen Blick auf die Titelzeile werfen.
Abb.: Die Titelzeile.
Neben dem normalen Tiefenknopf besitzt die Titelzeile (von rechts nach links)
einen Knopf zum Zoomen, zum Verbergen und einen, um das Anzeigeformat zu
sperren.
5.10.2 Statuszeile
Direkt unterhalb der Titelzeile befindet sich die Statuszeile des Dateilisters
mit drei eingearbeiteten Knöpfen, die dem Aufruf von Popup-Menüs dienen. Diese
Statuszeile zeigt Informationen über das aktuelle Verzeichnis und die
angewählten Dateien und Verzeichnisse. Außerdem können Sie hier ablesen, ob der
Dateilister als Quelle oder Ziel von Dateioperationen definiert ist. Im Menü
"Umgebung/Listerformat" können Sie die Farben für Quelle und Ziel der
Statuszeile einstellen, um direkt einen visuellen Eindruck vom Status des
Dateilisters zu bekommen.
Abb.: Die Statuszeile mit Nachrichtenanzeige und Popup-Knöpfen.
Die Statuszeile des Dateilisters unterteilt sich in vier Bereiche, die Ihnen
hier beschrieben werden sollen.
a) Die Nachrichtenanzeige
Das große Feld in linken Teil der Statuszeile zeigt entweder eine Nachricht
über den Zustand des Dateilisters oder, das ist häufiger der Fall, Sie sehen
Informationen über die Verzeichnisse, Dateien und die Bytegröße im aktuellen
Gerät oder Verzeichnis. Diese Information wird Ihnen in folgendem Format
präsentiert:
V:[xxx/yyy] D:[xxx/yyy] B:[xxx/yyy] *
Dabei steht yyy für die Gesamtanzahl oder Größe aller Objekte und xxx für die
der momentan angewählten Objekte. Der Stern "*" wird immer dann angezeigt, wenn
Dateien aufgrund des Filters, des H-Bits oder des Piktogrammfilters verborgen
sind. Wenn Sie es wünschen, können Sie die Anzeige in
"Umgebung/Listerformat/Statustext" auch ganz nach Ihren eigenen Wünschen
ändern.
b) Das Befehlsmenü
Hinter dem sich direkt an die Nachrichtenanzeige anschließenden Knopf verbirgt
sich ein Popup-Menü, das Sie mit Ihren bevorzugten Opus 5-Kommandos belegen
können. Diese Befehle nehmen nur Einfluß auf den aktuellen Dateilister, aus dem
sie heraus ausgeführt werden. Standardmäßig sind hier einige Kommandos
vordefiniert, die Sie aber beliebig ändern können.
Abb.: Das benutzerdefinierbare Befehlsmenü (vordefiniert).
Beim Start lädt Opus 5 standardmäßig die Datei "Buttons/Lister Menu". Lesen Sie
dazu bitte den Abschnitt über den 'Menüeditor' in Kapitel 13.
c) Das Gerätemenü
Hinter diesem Knopf verbirgt sich ein Popup-Menü, das Ihnen schnellen Zugriff
auf das Haupt- und Mutterverzeichnis, die Geräteliste, die interne Pufferliste
und die Auflistung der bisherigen Verzeichnisse bietet.
Abb.: Das Gerätemenü.
d) Das Statusmenü
Dieser Knopf zeigt den aktuellen Status des Dateilisters. Zudem verbirgt sich
dahinter ein Popup-Menü, das es Ihnen erlaubt, den Status des Dateilisters zu
ändern. Hier können Sie den Lister als Quelle oder Ziel für Dateioperationen
definieren oder diesen Status deaktivieren.
Abb.: Das Statusmenü.
Jeder Dateilister kann temporär als Quelle (QUEL) oder Ziel (ZIEL) für
Dateioperationen definiert sein. Wenn Sie einen Dateilister aktivieren, wird
dieser als Quelle (QUEL) definiert und der vorher aktivierte Lister (falls
vorhanden) wird zum Ziel (ZIEL). Bei mehr als zwei Dateilistern verschiebt sich
der Status in der Reihenfolge Quelle (QUEL), Ziel (ZIEL) und Inaktiv (AUS)
entsprechend der Reihenfolge der Anwahl der Dateilister.
Alternativ dazu können Sie einen Dateilister auch sperren und damit permanent
als Ziel oder Quelle definieren. Lister können auch inaktiv (AUS) sein, d.h.
sie sind weder Quelle noch Ziel.
Andere verfügbare Möglichkeiten, die das Popup-Menü Ihnen bietet:
Bearbeiten: Dies erlaubt Ihnen, die Grundeinstellungen dieses Dateilister zu
ändern. Sie können hier z.B. die Art der Sortierung einstellen. Diese Funktion
ist auch anwählbar durch einen Doppelklick mit der rechten Maustaste in den
betreffenden Dateilister, wobei diese Option allerdings in
"Umgebung/Listeroptionen" deaktiviert werden kann.
Position sichern?: Normalerweise wird jeder Dateilister in einem
Standard-Amigafenster dargestellt, das in Größe und Position verändert werden
kann. Mit der Funktion "Position sichern?" können Sie die aktuelle Größe und
Position des Dateilisters sperren, sodaß dieser nicht mehr verändert werden
kann. Eine nützliche Funktion, wenn Sie die Funktionsweise von Directory Opus 4
imitieren wollen.
5.10.3 Dateilister Popup-Menüs
Opus 5.5 bietet nun für Dateilister ein neues Popup-Menü. Das Dateilister
Popup-Menü kann von jeder Titelzeile eines Dateilisters mit der rechten
Maustaste aktiviert werden.
Abb.: Das Dateilister Popup-Menü.
Im Darstellungsmodus Piktogramm oder Piktogramm Plus kann dieses Menü auch
durch einen Klick mit der rechten Maustaste irgendwo in den Körper des
Dateilisters aufgerufen werden.
Das Dateilister Popup-Menü bietet schnellen Zugriff auf allgemeine und häufig
benötigte Funktionen. Dies sind unter anderem:
Verbergen: Reduziert den Dateilister auf ein kleines Piktogramm auf dem
Hauptfenster. Dies spart Speicher, behält aber den Inhalt des Dateilisters. Um
den Dateilister wieder sichtbar zu machen, reicht ein simpler Doppelklick auf
das Piktogramm. Sie können den Dateilister übrigens auch Verbergen durch Anwahl
des Verbergen-Knopfes in der Titelzeile des Dateilisters.
Fixieren: Speichert die aktuelle Größe, Position und den Darstellungsmodus für
diesen spezifischen Verzeichnispfad. Wenn Sie das nächste Mal auf dieses
Verzeichnis zugreifen, wird es wieder exakt so dargestellt, wie Sie es jetzt
gespeichert haben. (Beachten Sie bitte: Weitere Details über das Fixieren
erfahren Sie im Abschnitt über "Umgebung/Listeroptionen".)
Inhalt auflisten als: Wechselt den Darstellungsmodus des Dateilisters zwischen
Text-, Piktogramm- und Piktogramm Plus-Modus. "Alle anzeigen" zeigt alle
Dateien des Verzeichnisses an, auch wenn diese kein Piktogramm besitzen. Das
dazu benötigte Piktogramm stammt aus den Dateitypdefinitionen oder, wenn dort
keine Definition vorliegt, oder es sind die Standardsystempiktogramme, wie sie
in ENV:SYS definiert sind (z.B. def_project.info usw.)
Piktogramme arrangieren: Wenn Piktogramme angezeigt werden, können Sie diese
hiermit nach Namen, Dateityp, Größe oder Datum sortieren lassen.
Neues Verzeichnis: Dies ist ein schneller Weg, um ein neues Verzeichnis
anzulegen.
5.10.4 Dateitypen Popup-Menüs
Diese dateitypspezifischen Menüs werden mittels der rechten Maustaste über
einem Eintrag des Dateilisters, sei es Verzeichnis, Datei oder Piktogramm,
aufgerufen. Dies Menüs entsprechen denen, die Sie auf dem Hauptfenster von Opus
auf Piktogrammen abrufen können (Sehen Sie dazu 'Umgebung/Listeroptionen').
Abb.: Ein dateitypspezifisches Menü.
5.10.5 Position, Anzeigeformat und Sortierung
Wird ein neuer Dateilister das erste Mal geöffnet, so werden die
Systemeinstellungen für Größe, Position und Darstellungsmodus, wie Sie in der
Umgebung definiert sind, benutzt. Ausnahme davon ist, wenn Sie für den von
Ihnen geöffneten Verzeichnispfad schon mal eine Fixierung von Größe, Position
und Modus vorgenommen haben. Wenn der Dateilister sich im Textmodus befindet,
werden die Daten für das Anzeigeformat und die Sortierung auch aus den
Systemeinstellungen genommen, es sei denn, Sie haben für diesen Verzeichnispfad
ein spezielles Format gespeichert. Dieses Verhalten kann genauer definiert
werden mit den Einstellungen in "Umgebung/Listerformat" und
"Umgebung/Listeroptionen".
Wenn für Dateilister im Textmodus ein spezielles Pfadformat für den gewählten
Pfad des Dateilisters gespeichert wurde, so wird das Anzeigeformat und die
Sortierung, die Sie dafür gespeichert haben, übernommen, es sei denn, Sie haben
das Format des Dateilisters mittels des Verriegelungsknopfes in der Titelzeile
des Dateilisters gesperrt. Ist dieser angewählt, so werden spezielle
Pfadformate ignoriert und das aktuelle Format des Dateilisters wird genutzt.
5.10.6 Anzeigeformat und Sortierung bearbeiten
Der Editor für das Format des Dateilisters kann durch "Bearbeiten" aus dem
Statusmenü des Dateilisters aufgerufen werden, sowie auch durch einen
Doppelklick mit der rechten Maustaste in den Dateilister, wenn diese Option in
"Umgebung/Listeroptionen" aktiviert ist. Das Format jedes Dateilisters kann
unabhängig eingestellt werden. Das Anzeigeformat jedes Dateilisters kann aus
den folgenden Feldern in jeder von Ihnen gewünschten Reihenfolge bestehen:
Dateiname Dateigröße
Dateidatum Schutzbits
Kommentar Dateityp
Version Besitzer
Gruppe Netzzugriff
Die Versionsprüfung versteht die Versionsformate, wie sie intern für Libraries
und Devices genutzt werden und sucht auch nach Versionsstrings, wie sie im
Amiga Style Guide beschrieben werden (definiert als "$VER: Name
Version.Revision <(TT/MM/JJ)>"). Wenn die Versionsangabe in der Datei nicht den
Richtlinien folgt, können wirre Resultate auftreten.
Abb.: Der Editor für das Listerformat.
Die gewählte Ordnung für das Sortieren ist in der Liste "Anzeige/Sortieren..."
angezeigt, wobei das aktuelle Kriterium durch einen Haken markiert ist. Sie
können ein Kriterium aus der Liste "Verfügbar..." durch einfache Anwahl in die
Liste "Anzeige/Sortieren" übertragen. Als Alternative dazu können Sie die
einzelnen Kriterien auch mittels "Nehmen & Ablegen" zwischen den Listen
transferieren und auch innerhalb der Listen so deren Anordnung ändern.
Eintragsordnung: Hier können Sie wählen, ob in einem Lister zuerst die
Verzeichnisse oder zuerst die Dateien angezeigt werden sollen. Alternativ dazu
können Sie Verzeichnisse und Dateien gemischt anzeigen lassen, wobei als
weiteres Sortierkriterium eine der obengenannten Kriterien verwendet wird.
Sort. umkehren: Üblicherweise wird in alphabetischer Reihenfolge sortiert,
oder, wenn Zahlen im Spiel sind, wird numerisch sortiert. Die Anwahl dieses
Punktes kehrt die Sortierung um.
Standardmäßig werden in einem Dateilister alle Dateien und Verzeichnisse
angezeigt. Durch die Benutzung der Filter können Sie dies beschränken.
Piktogrammfilter: Dieser schaltet die ".info"-Dateien aus, die standardmäßig
mit angezeigt werden. Ist dieser Punkt deaktiviert, werden wieder alle
".info"-Dateien angezeigt.
H-Bit nutzen: Wenn Sie dies anwählen, werden alle Dateien, deren Schutzbit "H"
(H für Hidden=Verborgen) gesetzt ist, nicht angezeigt.
Filter: Anzeigen / Filter: Verbergen: In diesen beiden Feldern können Sie ein
Muster eingeben, nachdem Dateien angezeigt oder verborgen werden. Diese Muster
sind aufgebaut nach dem Standardformat des Amiga mit den dazugehörigen Zeichen
"#" und "?". Z.B. würde die Eingabe von "#?.o" im Feld "Verbergen" dafür
sorgen, daß alle Dateien, die auf ".o" enden, nicht angezeigt werden.
Standardwerte: Dies setzt das Format auf die aktuellen, globalen Einstellungen
für Dateilister zurück. Eine Speicherung dieses Formates verwirft alle vorher
definierten speziellen Pfadformate.
Speichern: Bindet das definierte Format an den im Dateilister angezeigten Pfad
und speichert diesen permanent ab für eine Nutzung, wann immer dieser Pfad
aufgerufen wird.
Gespeicherte Formate werden dauerhaft genutzt und haben immer Priorität vor den
Standard Systemeinstellungen, es sei denn der Verriegelungsknopf des
Dateilisters ist geschlossen. Benutzen Sie "Zurück auf Standardwerte", um ein
gespeichertes Format zu löschen und zurückzusetzen.
Benutzen: Benutzt das Format für diesen Lister für die aktuelle Benutzung.
Abbruch: Verwirft alle Änderungen.
5.10.7 Dynamische Neusortierung
Da die Dateilister die dynamische Neusortierung unterstützen, ist es ein
leichtes, die Sortiermethode eines Dateilisters temporär oder permanent zu
ändern. Nehmen wir an, Sie wollen alle Dateien neueren Datums in einem
Dateilister sehen. Führen Sie dazu mit der rechten Maustaste einen Doppelklick
in das Dateilisterfenster aus und aktivieren Sie so den Formateditor. Wählen
Sie "Dateidatum" als Sortierkriterium und "Sort. umkehren". Bestätigen Sie dann
mit "Benutzen". (Alternativ dazu können Sie, wenn die Sortierknöpfe angezeigt
werden, einfach auf den Datumsknopf drücken). Der Inhalt des Dateilisters wird
jetzt sofort nach dem Dateidatum sortiert und die neuesten Dateien stehen oben
statt unten im Lister.
5.10.8 Spezielle Ausgabeformate für definierte Inhaltsverzeichnisse
Es wird Fälle geben, in denen Sie ein spezielles Ausgabeformat für ein
bestimmtes Verzeichnis definieren möchten. Vielleicht möchten Sie Ihr
Verzeichnis "Download" nach Datum sortiert haben, während alle anderen
Verzeichnisse nach Alphabet sortiert sein sollen.
Seit Opus 5.5 können Sie dazu das entsprechende Format für ein spezielles
Verzeichnis mittels des Formateditors einstellen, es von dort aus speichern,
wobei das gewählte Format dann immer genutzt wird, wenn Sie dieses Verzeichnis
aufrufen (Sehen Sie dazu auch 'Optionen/Pfadformate').
5.10.9 Sortierknöpfe
In den Einstellungen für "Umgebung/Listeroptionen" können Sie die Sortierknöpfe
anzeigen lassen. Diese enthalten die Namen der im Dateilister im Textmodus
angezeigten Felder.
Abb.: Die Sortierknöpfe.
Wenn diese Knöpfe aktiviert sind, führt ein Klick auf den Namen des
entsprechenden Feldes zu einer dynamischen Neusortierung des Dateilisters,
alternativ in aufsteigender oder absteigender Reihenfolge.
5.10.10 Werkzeugleiste
Direkt unter der Statuszeile der Dateilister befindet sich eine optionale
Werkzeugleiste, die aus kleinen Piktogrammen aufgebaut ist. Jedes dieser
Piktogramme ist ein ganz normaler Knopf des Opus 5-Systems, den Sie mit
beliebigen Befehlen belegen können, die dann mit linker, mittlerer oder rechter
Maustaste aufgerufen werden.
Abb.: Die Werkzeugleiste der Dateilister (vordefiniert).
Standardmäßig greift Opus 5 auf die Datei "Buttons/Toolbar" zurück, aber Sie
können sich natürlich Ihre eigene Werkzeugleiste definieren. Die Piktogramme
und die Aktionen der Werkzeugleiste können Sie selbst bearbeiten. Lesen Sie
dazu in Kapitel Dreizehn den Abschnitt über das Bearbeiten der Werkzeugleiste.
Für diejenigen, die Ihre Dateilister vollkommen selbst definieren und damit
rumexperimentieren wollen, hat Opus 5.5 einen neuen internen Befehl
"SetToolbar", der es Ihnen erlaubt, eine neue Werkzeugliste Ihrer Wahl in jeden
beliebigen Dateilister zu laden.
Seit Opus 5.5 muß das Dateilisterfenster nicht mehr länger aktiv sein, um einen
Klick mit der rechten oder der mittleren Maustaste zu registrieren. Ein Klick
mit der linken oder der rechten Maustaste über einer Werkzeugleiste erzeugt
also den gewünschten Befehl, ohne daß der Dateilister selbst aktiviert wird.
5.10.11 Dateipfade
Am Fuß jedes Dateilisters befindet sich ein Eingabefeld, das den vollen Pfad
des aktuellen Verzeichnisses beeinhaltet. Um schnell in ein bestimmtes
Verzeichnis zu wechseln, können Sie hier direkt einen Pfad eingeben und damit
direkt in ein Verzeichnis wechseln. Ihre Eingabe muß mit der Taste "RETURN"
abgeschlossen werden. Opus 5.5 hat zu diesem Eingabefeld ein kleines Gedächtnis
hinzugefügt. Wenn Sie dieses Feld aktivieren, können Sie mit den Pfeiltasten
hoch/runter durch die vorhergegangenen Pfade wechseln und diese erneut
anwählen.
Abb.: Das Eingabefeld des Dateilisters.
5.10.12 Verborgener Mutterverzeichnis-Knopf
In jedem Dateilisterfenster im Text- und im Piktogramm Plus-Modus verbirgt sich
ein Knopf, der Sie eine Verzeichnisebene höher bringt. Dazu müssen Sie
lediglich mit der linken Maustaste den linken Rand des Dateilisterfenster
anwählen und schon befinden Sie sich eine Verzeichnisebene höher (es sei denn,
Sie sind schon in der höchsten Verzeichnisebene). Alternativ dazu können Sie
auch den zweiten Knopf von links aus der Standard Werkzeugleiste benutzen, da
dieser dieselbe Funktion bietet.
5.11 Dateilister im Piktogrammodus
Im Piktogrammodus werden Dateien und Verzeichnisse, wie auf der Workbench, mit
ihren dazugehörigen Piktogrammen angezeigt. Dies ist die beste Möglichkeit, um
Programme direkt über ihr Piktogramm zu starten oder um einen schnellen
Überblick über einen neuen Datenträger zu bekommen.
Abb.: Ein Dateilister im Piktogrammodus.
Im Piktogrammodus verhält sich das Dateilisterfenster wie ein ganz normales
Workbenchfenster. Es fehlen dem Dateilisterfenster die Statuszeile, die
Werkzeugleiste und die Popup-Menüs. Es wird lediglich ein einfaches
Standardfenster zur Anzeige benutzt. Der Piktogrammodus ist nicht für
weiterreichende Dateimanipulation gedacht. Wenn Sie dies wollen, sollten Sie
tunlichst den Textmodus benutzen. Das einfache Kopieren von Dateien ist jedoch
auch in diesem Modus mittels "Nehmen & Ablegen" möglich. Der Hauptgrund für die
Einbindung des Piktogrammodus ist eine erhöhte Kompatibilität mit der
Standardanzeige der Workbench. Wenn Sie im Piktogrammodus ein Objekt vom Typ
"Projekt" oder "Werkzeug" mit Doppelklick aktivieren, wird Opus 5 dieses Objekt
wie von der Workbench starten. Anderenfalls wird Opus 5 den Dateityp überprüfen
und den Anweisungen folgen, die bei den Dateitypdefinitionen festgelegt sind.
Lesen Sie hierzu im Kapitel Zwölf die Informationen über 'Dateitypen'.
Diese verschiedenen Modi können Sie sich am besten verdeutlichen, wenn Sie als
Beispiel die Opus 5-Installationsdiskette verwenden. Legen Sie diese in ein
Diskettenlaufwerk und öffnen Sie das erscheinende Piktogramm. Im Textmodus
bewirkt ein Doppelklicken der Datei "InstallOpus", daß sich der Textanzeiger
öffnet und Sie den Inhalt des Installationsskriptes lesen können. Im
Piktogrammodus dagegen wird die Datei, da sie vom Typ "Projekt" ist,
ausgeführt, und die Installation wird gestartet, als würde dies von der
Workbench aus geschehen.
Im Piktogrammodus existieren keine Quell- oder Zielverzeichnisse. Viele der
Knöpfe und Befehle von Opus arbeiten nicht in diesem Modus.
Der Piktogrammodus wurde hauptsächlich integriert, um die alte Darstellung der
Workbench zu emulieren. Wenn Sie Zugriff auf die volle Funktionalität von Opus
haben wollen, so nutzen Sie den Text- oder den Piktogramm Plus-Modus.
Wenn Sie in den Piktogrammodus geschaltet haben, fehlen Ihnen die Statuszeile,
die Werkzeugleiste und die Popup-Menüs. Um von hier wieder in den Text- oder
Piktogramm Plus-Modus zurückzuschalten, müssen Sie das Popup-Menü des
Dateilisters nutzen oder aus dem globalen Menü "Dateilister" den Menüpunkt
"Inhalt auflisten als / Text" anwählen.
5.12 Dateilister im Piktogramm Plus-Modus
Dieser Darstellungsmodus ist vollkommen neu an Opus 5.5. Er kombiniert die
Funktionen des Textmodus mit der Darstellung von Piktogrammen. Da es hier
Quell- und Zielverzeichnisse gibt, funktionieren alle internen Befehle in
diesem Modus innerhalb und zwischen den Dateilistern. Außerdem haben Sie
erweiterte Möglichkeiten beim Nehmen & Ablegen, da Sie statt Dateinamen jetzt
auch mit Piktogrammen arbeiten können.
Abb.: Ein Dateilister im Piktogramm Plus-Modus.
Der Piktogramm- und der Piktogramm Plus-Modus erlauben die Darstellung eines
Hintergrundmusters oder -bildes in ihren Fenstern.
Wenn Sie nun in einem dieser beiden Modi ein Verzeichnis doppelklicken und es
damit öffnen, so erscheint ein neuer Dateilister, der entweder den aktuellen
Darstellungsmodus nutzt oder, falls er vorher schon mal fixiert wurde, den
gespeicherten Modus nutzt. Die Position des Listers entspricht der zuletzt
genutzten Position oder der gespeicherten Position (dies hängt ab von den
Einstellungen in "Umgebung/Listeroptionen").
Wenn Sie ein Verzeichnis mit gedrückter ALT-Taste doppelklicken, wird das
Mutterverzeichnis beim Öffnen dieses neuen Listers automatisch geschlossen.
5.13 Benutzung der Dateilister
Ein Dateilister soll den Inhalt eines gewählten Verzeichnisses mit allen seinen
Dateien und Unterverzeichnissen anzeigen. Sie können sich aber auch eine Liste
alle verfügbaren Geräte und Zuweisungen (Assigns) ansehen oder den internen
Verzeichnispuffer von Opus 5. Benutzerdefinierte Module und ARexx-Handles
können auch diese Dateilister benutzen.
Im Text- oder Piktogramm Plus-Modus haben die meisten Befehle nur eine Wirkung
auf die angewählten Objekte im Dateilister; einige allerdings, wie der Befehl
zum Anlegen eines neuen Verzeichnisses, erzeugen, unabhängig von den
angewählten Objekten, eine neue Schublade, die dann auch im aktuellen
Verzeichnis des Listers angezeigt wird.
Aktionen, wie das Kopieren und Verschieben brauchen mindestens zwei
Dateilister, wobei einer als Quelle und einer als Ziel definiert sein muß.
Sobald Sie mehr als zwei Dateilister auf dem Bildschirm haben, sollten Sie
immer darauf achten, daß Ihre Quelle und Ihr Ziel korrekt definiert sind, bevor
Sie auf Dateien zerstörerisch wirkende Aktionen wie Kopieren, Verschieben oder
Löschen anwenden.
Aktionen, die Sie aus der Werkzeugleiste oder den Popup-Menüs eines bestimmten
Dateilisters starten, wirken nur auf diesen einen Lister. Aktionen, die Sie aus
den Knopfbänken starten, wirken auf die Dateilister, die als Quelle oder Ziel
definiert sind. Ob Quelle oder Ziel betroffen ist, hängt im Einzelfall vom
gewählten Befehl ab.
5.14 Benutzung der Maus mit dem Dateilister
5.14.1 Aktivierung eines Dateilisters
Führen Sie zur Aktivierung eines Dateilisters einen einfachen Mausklick mit der
linken Taste auf die Titelzeile des gewünschten Listers aus.
Ein einfacher Klick auf die Statuszeile definiert diesen Lister als Quelle.
Ein Klick mit gleichzeitig gedrückter "SHIFT"-Taste definiert diesen Lister als
Ziel.
Ein Klick mit gleichzeitig gedrückter "ALT"-Taste definiert diesen Lister als
inaktiv ("AUS").
Ein Klick mit gleichzeitig gedrückter "CTRL"-Taste sperrt oder entsperrt diesen
Lister, behält aber die Quell- oder Zieldefinition bei.
Abhängig von den Einstellungen in "Umgebung/Listeroptionen" kann ein
Doppelklick mit der rechten Maustaste den Formateditor des Dateilisters zum
Vorschein bringen.
5.14.2 Umherbewegen
Wenn in einem Lister mehr Informationen enthalten sind, als in diesen
hineinpassen, dann wird nur ein Ausschnitt aus dem gesamten Inhalt angezeigt.
Benutzen Sie dann die Rollbalken am rechten und unteren Rand, um den Rest des
Inhaltes sichtbar zu machen.
Alternativ dazu können Sie sich auch durch den Dateilister bewegen, indem Sie
die rechte Maustaste über dem aktivierten Dateilister gedrückt halten und dann
die Maus bewegen. Der Inhalt des Listers verschiebt sich analog zu den
Bewegungen der Maus. Diese Aktionen sind in jedem Darstellungmodus eines
Dateilisters verfügbar.
5.14.3 Dateien und Verzeichnisse anwählen
Um eine Datei oder ein Verzeichnis anzuwählen, brauchen Sie nur einen einfachen
Mausklick mit der linken Maustaste auf das gewünschte Objekt auszuführen.
Um mehrere Objekte anzuwählen, können Sie auch die linke Maustaste gedrückt
halten und die Maus dann auf- oder abwärts bewegen. Dies aktiviert alle
Objekte, über die Sie mit dem Mauspfeil streichen.
5.14.4 Nehmen & Ablegen ("Drag & Drop")
Sie können Objekte aus dem Dateilister herausbewegen, indem Sie sie mit
gedrückter linker Maustaste horizontal aus dem Dateilister herausziehen. Sie
können diese Objekte dann auf einem anderen Dateilister oder dem Hauptfenster
ablegen, indem Sie die linke Maustaste einfach loslassen. Dieses Prinzip nennt
sich "Nehmen & Ablegen" oder im Englischen "Drag & Drop".
Um nun dieses Prinzip zu verwirklichen, wählen Sie eine oder mehrere Dateien
oder Verzeichnisse an und bewegen Sie sie entweder
horizontal aus dem Fenster heraus, während Sie dabei die linke Maustaste
gedrückt halten
oder
drücken Sie die rechte Maustaste bei gedrückt gehaltener linker Maustaste. Wenn
in dem Dateilister schon Dateien gewählt sind, benutzen Sie die ALT-Taste
zusammen mit der linken Maustaste, um diese Dateien "aufzunehmen".
Wenn dies nicht anders definiert ist, bedeutet "Nehmen & Ablegen" ein Kopieren
der angewählten Objekte an den Ort des Ablegens. Die Standardeinstellung für
alle Dateitypen beim Nehmen & Ablegen ist das Kopieren der Dateien, jedoch kann
dies durch die benutzerdefinierten Einstellungen übergangen werden.
5.14.5 Inhaltsverzeichnisse
Führen Sie einen Doppelklick auf ein Verzeichnis im Dateilister aus, um dessen
Inhalt anzeigen zu lassen.
Kopieren Sie ein Verzeichnis mittels "Nehmen & Ablegen" in einen anderen
Dateilister oder lagern Sie es auf das Opus 5-Hauptfenster aus.
Ein Nehmen & Ablegen mit gleichzeitig gedrückter "SHIFT"-Taste auf ein
Verzeichnis stellt dort den Inhalt dieses Verzeichnisses dar (genaugenommen ist
es das Drücken der Shift-Taste beim Loslassen der Verzeichnisses, das diesen
Trick ermöglicht). Ein Doppelklick mit gleichzeitig gedrückter Shift-Taste auf
ein Verzeichnis öffnet einen neuen Dateilister für dieses Verzeichnisses.
Ein Doppelklick zusammen mit "SHIFT" und "ALT" auf ein Verzeichnis führt dazu,
daß ein neues Listerfenster aufgemacht wird. Das Originalfenster wird dabei
verkleinert und die beiden Fenster zusammen nehmen den Platz des
Originalfensters ein.
Diese Aktionen für Verzeichnisse können noch weiter definiert werden durch
Benutzung des speziellen Verzeichnis-Dateityps von Opus. Lesen Sie dazu auch
Kapitel Zwölf über 'Dateitypen'.
5.14.6 Die Macht des Doppelklick
Eine der Stärken von Opus 5 ist eindeutig der simple Doppelklick auf eine
Datei. In Opus 5.5 haben wir dazu das Doppelklicksystem in Abhängigkeit vom
Darstellungsmodus (Text, Piktogramm, Piktogramm Plus) erweitert.
Textmodus - Doppelklick
Wenn Sie eine Datei doppelklicken, versucht Opus den Dateityp zu
identifizieren. Wenn die Datei zu einem definierten Dateityp passt und für
diesen auch eine Funktion definiert ist, so wird diese ausgeführt.
Wenn die Datei nicht zu einem der benutzerdefinierten Dateitypen passt, wird
die Datei gegen die internen Dateitypen getestet, welche die folgenden sind:
Dateityp Funktion
Ausführbares Programm Ausführen
ILBM Bild Anzeigen
Bild (DT) Anzeigen (über Datatypes)
ANIM Animation Anzeigen (spielt Animation)
8SVX Sound Abspielen
Sound (DT) Abspielen (über Datatypes)
Piktogramm Informationen anzeigen
Opus 5 Knopfdatei Knöpfe laden
Opus 5 Umgebungsdatei Umgebung laden
Opus 5 Optionsdatei Optionen laden
Trifft keine von diesen Definitionen zu, so hängt das, was nun passiert, von
den Einstellungen unter "Optionen/Verschiedenes/Dateitypschnüffler" ab. Opus
5.5 bietet einen neuen automatischen Dateityperzeuger, der Ihnen beim Erzeugen
und Testen von Dateitypen hilft. Ist diese Option nun gewählt, so kann Opus die
Datei detailliert durchsuchen (beschnüffeln) und für diese Art von Datei einen
neuen Dateityp installieren oder erzeugen (Lesen Sie dazu Kapitel Zwölf über
'Dateitypen').
Abb.: Der Dateitypsucher.
Ansonsten wird die Funktion "SmartRead" aufgerufen, die die Datei in
Abhängigkeit von Ihrem Inhalt als ASCII-Text (mit oder ohne ANSI-Sequenzen)
oder hexadezimal anzeigt.
Wenn Sie im Textmodus wissen wollen, wie Opus eine spzifische Datei erkennt, so
fügen Sie beim Anzeigeformat einfach das Feld "Dateityp" hinzu.
Textmodus - Shift Doppelklick
Wenn Sie die Shift-Taste gedrückt halten bei einem Doppelklick auf eine Datei,
wird Opus überprüfen, ob die Datei ein dazugehöriges Piktogramm besitzt und,
wenn ja, wird der Doppelklick dann auf dieses Piktogramm ausgeführt. Dies
erlaubt Ihnen, Programme und Installationsskripte aus dem Textmodus heraus so
auszuführen, als würden sie über Projekt-Piktogramme direkt von der Workbench
gestartet.
Piktogramm- oder Piktogramm Plus-Modus - Doppelklick
Ein Doppelklick auf ein Piktogramm bewirkt dasselbe wie auf der Workbench, so
daß Projekte oder Tools wie in Ihrem Piktogramm definiert gestartet werden.
Shift und Doppelklick hat in diesem Modus keine besondere Bedeutung, es sei
denn mehr als ein Piktogramm ist angewählt (durch Anwahl mit gedrückter
Shift-Taste oder durch Ziehrahmenanwahl). In diesem Fall funktioniert ein Shift
Doppelklick genauso wie auf der Workbench, wobei die Liste der angewählten
Datei durchsucht wird, bis die erste Tool-Datei gefunden wird. Dieses Programm
wird dann gestartet und die Liste der anderen Projekt-Piktogramme wird diesem
dann zugeführt.
5.14.7 Auschneiden und Einfügen mit dem Clipboard
Opus 5.5 unterstützt nun volständig das Amiga Clipboard. Sie können nun den
angezeigten Text von jedem Texteingabefeld wie dem Dateilister Verzeichnispfad
mittels rechte-Amiga-C kopieren und diesen in jedem anderen Feld (oder jedem
anderen Programm, welches das Clipboard unterstützt) mittels rechte-Amiga-V
einfügen. Denken Sie daran, daß alle Textfelder von Opus das Ausschneiden und
Einfügen unterstützen.
In Dateilistern im Textmodus ist auch eine direkte Unterstützung vorhanden. Sie
können die Liste der angewählten Dateien direkt mit rechte-Amiga-C ins
Clipboard kopieren. Dies kopiert den kompletten Pfad ins Clipboard (z.B.
Work:Opus5/DirectoryOpus). Benutzen Sie rechte-Amiga-Shift-C, so werden nur die
Dateinamen ohne den Pfad kopiert.
5.15 Benutzung der Tastatur innerhalb der Dateilister
Wenn ein Dateilister im Textmodus aktiv ist, so können Sie mit den Pfeiltasten
oder den Pfeiltasten des Zehnerblocks hoch, runter, links und rechts bewegen.
Die Taste "SPACE" schaltet einen Dateilister in einen speziellen Tastaturmodus
um. Im Textmodus dienen die Pfeiltasten oder die korrespondierenden Tasten des
Zehnerblocks dann der Anwahl von Dateien. In den Piktogrammodi wählen einige
der Tastaturkommandos selektiv Piktogramme im Dateilister aus, während andere
keine Funktion haben.
Die ausführbaren Aktionen sind wie folgt:
Taste Funktion
Home / CTRL Pfeil hoch Listenanfang
End / CTRL Pfeil runter Listenende
Pg Up / SHIFT Pfeil hoch Eine Seite rauf
Pg Dn / SHIFT Pfeil runter Eine Seite runter
Andere Tastensequenzen bewirken folgendes:
- TAB aktiviert den nächsten Lister, der gerade keine Operation ausführt.
- SHIFT TAB aktiviert den vorherigen Lister, der gerade keine Aktion
ausführt.
- RETURN wählt im Tastaturmodus Dateien an oder ab. Ansonsten können Sie
mit "RETURN" in das Pfadeingabefeld am Fuß des Listers kommen, um
dort einen Pfad direkt eingeben zu können.
- ENTER bewirkt dieselbe Aktion wie ein Doppelklick mit der Maus im
mausgesteuerten Modus.
- SHIFT ESC bewirkt ein Schließen des Dateilisters
Weitere Tastaturfunktionen sind:
DEL Öffnet den Formateditor
/ oder BACKSPACE Mutterverzeichnis (***)
: oder ; Hauptverzeichnis (***)
* (auf dem Zehnerblock) Läßt Sie ein Suchmuster eingeben
[ (auf dem Zehnerblock) Wählt alle Einträge an
] (auf dem Zehnerblock) Wählt alle Einträge ab
- (auf dem Zehnerblock) Vertauscht an- und abgewählte Einträge
+(auf dem Zehnerblock) Ruft die Geräteliste auf
(Bei (***) zusammen mit Shift wird ein neuer Dateilister geöffnet)
5.15.1 Schneller Zugriff auf Dateinamen
Um schnell zu einer Datei zu gelangen, die mit einem bestimmten Buchstaben
anfängt, drücken Sie einfach diesen Anfangsbuchstaben. Die Dateiliste wird
daraufhin, falls der Inhalt größer ist als der sichtbare Bereich, zur ersten
Datei mit diesem Anfangsbuchstaben rollen. Führen Sie das zusammen mit der
"SHIFT"-Taste aus, wird zum ersten Verzeichnis mit diesem Anfangsbuchstaben
gerollt.
5.15.2 Erweiterte Namenswahl über Tastatur
Für große Verzeichnisse und CD-ROMs auf denen mehr als ein Buchstabe notwendig
ist, um im Verzeichnis an die richtige Stelle zu springen, ist in Opus 5.5 die
erweiterte Namenswahl über Tastatur eingeführt worden. Ist diese in
"Optionen/Verschiedenes" aktiviert worden, so öffnet sich bei Eingabe eines
Buchstabens ein kleines Texteingabefeld, in das Sie mehrere Buchstaben eingeben
können, die dann zur Dateianwahl verwendet werden. Geben Sie hier
Großbuchstaben ein, so werden stattdessen die Verzeichnisse an die richtige
Stelle gerollt.
5.16 Konvertierung der Konfigurationdateien von Opus 4
Directory Opus 5 ist in der Lage, alte Konfigurationsdateien von Directory Opus
4 zu erkennen und zu konvertieren. Konfigurationsdateien von früheren Versionen
können nicht konvertiert werden ! Sollten Sie eine ältere als Version 4
besitzen, dann müssen Sie diese Dateien erst mit Version 4 konvertieren, um Sie
dann in Opus 5 einladen zu können.
Abb.: Wählen Sie die Teile, die Sie konvertieren möchten.
Wenn Sie in "Umgebung/Laden" eine Opus 4-Konfigurationsdatei laden wollen,
werden Sie gefragt, welche Teile dieser Konfiguration Sie übernehmen wollen.
Der Basisname, den Sie hier verwenden, wird später auch benutzt, wenn Sie z.B.
korrespondierende Knopfbänke erzeugen wollen.